BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Internationaler Tag der Umwelt: Globaler Umweltschutz beginnt im eigenen Land

04. Juni 2020 | Stadtnatur, Naturschutz, Landespolitik, Lebensräume

BUND Schleswig-Holstein appelliert an Landesregierung und Gemeinden: Ressourcenschonenderer Umgang mit dem nördlichsten Bundesland!

Schachbrettfalter  (Erk Dallmeyer / BUND / BUND)

Kiel. Zum internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein (BUND) dazu auf, sparsamer mit den wertvollen Böden im Land zwischen den Meeren umzugehen. In diesem Jahr steht der Weltumwelttag unter dem Motto „natur:verbunden“. Weltweit beteiligen sich rund 150 Staaten an diesem Tag. Er soll das Bewusstsein dafür stärken, dass es vor allem der Mensch selbst ist, der die Vielfalt und Stabilität der Umwelt bedroht, in letzter Instanz damit auch sich selbst.

„Bodenschutz ist Naturschutz und Klimaschutz in einem“, erklärt Merlin Michaelis, Leiter des von BINGO – die Umweltlotterie geförderten BUND-Projekts „Versiegelung Stoppen!“. „Böden sind einzigartige Lebensräume, die sich über Jahrhunderte oder Jahrtausende entwickelt haben. Durch Bebauung und Straßenbau werden sie unwiederbringlich beeinträchtigt und abgetragen. Eine echte Heilung dieser Schäden ist kaum möglich, weil sie sehr viele Menschenalter Zeit benötigt. Die Bauwut von Gemeinden und die Förderung dieser Naturzerstörung durch Erlasse der Landesregierung, wie der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans, vernichtet eine unserer wertvollsten Ressourcen und Grundlage alles Landlebens hier im Norden. Zum Weltumwelttag muss sich die Landesregierung zum Umweltschutz im eigenen Land bekennen und dem Flächenfraß einen Riegel vorschieben!“ Über drei Hektar – etwa fünf Fußballfelder – Natur- und Landwirtschaftsflächen gehen in Schleswig-Holstein jeden Tag durch den Neubau von Siedlungs- und Verkehrsarealen verloren.

„Ich wünsche mir passend zum Motto des Weltumwelttages vor allem deutlich mehr Naturverbundenheit von den Gemeinden.“, so Michaelis weiter. „Die Biotopzerschneidung durch Straßenbau und die Zersiedelung der Kommunen auf der grünen Wiese ist eine wichtige Ursache für den krassen Rückgang der Artenvielfalt in unserer Heimat. Eine durchgehende Verbindung der Lebensräume als Wanderwege von Arten nützt Gärten, der Landwirtschaft und den Menschen in Dörfern und Städten. Mehr Natur heißt auch bessere Bestäubung, stabilere ökologische Prozesse und lebenswertere Orte. Beim Gewerbegebiet wie bei der Autobahn – das Umdenken muss in Zeiten des Artenschwunds und der Klimakrise bei jeder Bautätigkeit erfolgen.“

Pressekontakt BUND SH: Ann Kristin Montano, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz, BUND SH, annkristin.montano(at)bund-sh.de, Tel.: 01525/3789231
Kontakt Thema Flächenverbrauch und Versiegelung:
Merlin Michaelis, Referent für Flächenverbrauch und Projektleitung „Versiegelung Stoppen!“, BUND SH, merlin.michaelis(at)bund-sh.de, Tel.: 0152/25900312

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb