Die Pandemie hat gezeigt, dass Schleswig-Holstein als Urlaubsort für viele Tourist*innen, die sonst ins Ausland gereist wären, eine echte Alternative darstellt. An und für sich eine wünschenswerte Entwicklung, doch die Grenzen, die Natur und Umwelt vorgeben, dürfen auch hier nicht überschritten werden.
„Schleswig-Holstein ist ein über Landesgrenzen hinaus geschätztes Urlaubsland, und das nicht erst seit Corona“, erklärt Anna Cohrs, Leiterin des Nachhaltigkeitsprojekts Urlaub fürs Meer, „Allerdings ist der Tourismus Fluch und Segen zugleich für die Natur und Gemeinden.“ Mit dem Start des 9-Euro-Monatstickets für Regionalzüge rechnet man beim BUND SH mit noch mehr Tourist*innen an Schleswig-Holsteins Küsten. Spätestens mit dem Ferienstart Anfang Juli wird es wieder voll werden an Nord- und Ostsee. Schleswig-Holstein muss gewappnet sein für Reisende, die im eigenen Land Urlaub machen möchten. „Wir müssen ganz klar weg vom Massentourismus hin zum Qualitätstourismus“, so Ole Eggers, Geschäftsführer des BUND SH. „Auch in Schleswig-Holstein haben wir an den Küsten vielerorts Kapazitätsgrenzen erreicht, die nicht weiter überschritten werden dürfen.“ Denn der Urlaub im eigenen Land punktet zunächst damit, dass er klimaschonender ist – vor allem bei einer Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Um die Grenzen von Umwelt, Natur und Anwohner*innen jedoch nicht über das Maß zu belasten, gilt es in Zukunft stärker das Binnenland mit in den Fokus der Bewerbung zu nehmen.
Das Bild vom „gelungenen“ Urlaub ist nach wie vor zu stark auf Strände und Meer ausgerichtet, dabei sind die Beweggründe für Reisen häufig ganz anders begründet: Zeit für sich selbst und die Familie zu haben, vom Arbeitsstress zu entspannen und die Natur zu genießen. Dafür braucht es Abstand vom Alltag, aber nicht zwangsweise Sand und Wasser. Für den BUND heißt das auch, dass bei den Tourist*innen das Bewusstsein für die (intakte) Natur und ihren Schutz gefördert werden muss. Schließlich ist Naturerholung ein entscheidender Faktor für viele Reisende. Ist die Natur vor Ort nicht mehr intakt, so geht neben dem Lebensraum für Pflanzen und Tiere auch ein wichtiger Buchungsgrund verloren.
Aktiv werden für einen nachhaltigeren Urlaub kann aber jede*r jetzt schon: Klimafreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, bewusst nachhaltige Unterkünfte buchen, Müll am Strand und in der Natur einsammeln und entsorgen und auf Nahrungsmittel in Einwegverpackungen verzichten.
Kontakt für weitere Informationen
Anna Cohrs, Projektleitung Urlaub fürs Meer, www.bund-sh.de/urlaub-fuers-meer
Tel. 0152 53789231
Mail: anna.cohrs(at)bund-sh.de
Pressekontakt
Martina Gremler
Tel. 0179 2630518
Mail: martina.gremler(at)bund-sh.de
Das Projekt wird unterstützt durch die Bingo-Umweltlotterie.