BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND SH fordert Nachbesserungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik!

23. November 2022 | Umweltgifte, Stellungnahme, Landespolitik, Landwirtschaft, Flüsse & Gewässer

Der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH) weist in seiner Stellungnahme zum Entwurf der „Landesverordnung zur Umsetzung und Durchführung der Rechtsvorschriften der Gemeinsamen Agrarpolitik 2023“ (GAP) auf erheblichen Nachbesserungsbedarf hin. Der BUND SH bezweifelt , dass die Maßnahmen ausreichen, um die von der EU-Kommission dringlich geforderten ökologischen Verbesserungen zu erreichen.

Fluss Schwentine Schwentine  (T. Langguth)

Besonders kritisch sieht der BUND SH die fehlende Festsetzung ausreichender, ungedüngter und pestizidfreier Pufferstreifen in den sogenannten gewässerreichen Gemeinden. Diese finden sich vor allem in den Niederungsgebieten. Dort soll das Ausbringen von Pestiziden und Düngemittel in Gewässernähe weiterhin erlaubt bleiben. Doch genau dort ist die negative ökologische Wirksamkeit für Gifte und Nährstoffe besonders hoch. Es ist vorgesehen in Schleswig-Holstein 20 Prozent der Landesfläche als gewässerreich festzulegen. Das bedeutet jedoch, dass es für rund die Hälfte der schleswig-holsteinischen Gewässer keine Verbesserung geben wird!

„Es bleibt ein umweltpolitisches Paradoxon, dass gerade die vermutlich am höchsten belasteten Gebiete, am schlechtesten untersucht und geschützt werden,“ stellt Florian Schulz, Sprecher des Landesarbeitskreises Land und Natur fest und erklärt weiter: „Pestizide und Düngemittel haben an Gewässerrändern nichts verloren! Wir brauchen an jedem Gewässer einen Pufferstreifen. Ausnahmen für gewässerreiche Gebiete zu erlassen, ist eine agrarpolitische Farce.“

Die Auswirkungen der mangelnden Festsetzung werden fatal, sowohl für die Natur und Umwelt als auch für den Trinkwasserschutz. Der BUND SH ist der Auffassung, dass gerade in gewässerreichen Gebieten der Ökolandbau für die Gewässer-Reinhaltung große Vorteile bietet. Sein starker Ausbau würde dann auch agrarstrukturellen Ziele des Landes und des Bundes erfüllen.

Weitere Informationen

Stellungnahme GAP

Kontakt für weitere Informationen

Bini Schlamann
Referentin für Biodiversitäts- und Agrarpolitik
Tel. 0176 603 65 296
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de

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