BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Politischer Grundsatzbeschluss in der Praxis

Barnstorf

Samtgemeindeverwaltung Barnstorf  (Kiwi05 / Wikimedia Commons)

Barnstorf liegt zwischen Bremen und Osnabrück. Die Samtgemeinde Barnstorf besteht aus den vier Mitgliedsgemeinden Flecken Barnstorf, Drebber, Drentwede und Eydelstedt. Diese vier Gemeinden haben etwa 12.300 Einwohner*innen und teilen sich eine gemeinsame Verwaltung im Rathaus Barnstorf. Um der nachhaltigen Entwicklung Rechnung zu tragen und einen sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu gewährleisten, hat die Samtgemeinde Barnstorf einen Grundsatzbeschluss für ein nachhaltiges Flächenmanagement beschlossen.

Das bedeutet u. a.,

  • dass der zukünftige wohnungsbedingte Flächenbedarf der Samtgemeinde grundsätzlich durch Innenentwicklung,Flächenrecycling und / oder Umnutzung gedeckt  werden soll.

  • dass Gewerbeflächen grundsätzlich durch Innenentwicklung, Flächenrecycling sowie Umnutzung gedeckt werden sollen, solange dies mit gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen und der nachhaltigen Ortsentwicklung in Einklang zu bringen ist.

Ausnahmen sind nur unter Berücksichtigung des Leitbildes sowie der öffentlichen Kosten und Nutzen abzuwägen. Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens wurde durch die Bürger*innen ein kommunales Entwicklungsleitbild erstellt, nach dem sich künftige Flächenentwicklung in der Kommune richten soll. Dies soll die öffentliche Akzeptanz erhöhen und Leitlinien für die Kommunalentwicklung festlegen, an denen sich die gemeindliche Flächenhaushaltspolitik ausrichten soll. Das bedeutet in der Praxis auch, dass Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan zurückgenommen werden sollen und für die Entwicklung neuer Baugebiete der Bedarf klar erkennbar sein muss. Zur Umsetzung dieser Initiative hat die Samtgemeinde Barnstorf außerdem ein Baulückenkataster eingerichtet. Das Baulückenkataster zeigt nicht bebaute Grundstücke innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortslage.

Der Barnstorfer-Ortskern soll belebt werden  (Merbalge / Wikimedia Commons)

Interessierte können sich mit GoogleEarth in die Baulücken reinzoomen und auch die nähere Umgebung betrachten. Weitere Informationen zur Bebauungsmöglichkeit der Grundstücksfläche erhalten Bauwillige, wenn Sie auf die Baulücke klicken. Alle verzeichneten Baulücken befinden sich im Privatbesitz. Die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer*innen ist bereits vorab abgefragt worden. Zur Stärkung des Flächenmanagements hat die Samtgemeinde Barnstorf darüber hinaus ein Kommunales Förderprogramm zur Stärkung der Innenentwicklung in den Ortskernen der Mitgliedsgemeinden beschlossen. Der Gemeinderat hat 2010 die Förderrichtlinie „Leben Mittendrin“ (Förderrichtlinien der Samtgemeinde Barnstorf zur Stärkung der Innenentwicklung / Belebung der Ortskerne) beschlossen. Die Samtgemeinde Barnstorf möchte mit dem Grundsatzbeschluss zur Einführung eines nach haltigen Flächenmanagements und den Vorgaben aus dem Leitbild mit einer Öffentlichkeitskampagne zur Belebung der Ortskerne einer Verödung der Dorfzentren und damit auch einem Zerfall sozialer Strukturen begegnen.

Neben einer deutlich reduzierten, eingeschränkten Ausweisung von neuem Bauland und einer Werbekampagne für das Leben im Ortskern, soll das kommunale Förderprogramm mit vereinfachter Antragstellung und kurzen Bearbeitungszeiten zusätzlich ein finanzieller Anreiz zum Bau oder Erwerb von Gebäuden / Baulücken innerhalb der Ortskerne sein. Weitere Einzelheiten zu den förderfähigen Maßnahmen, den Förderkriterien sowie Art, Maß und Höhe der Förderung können der Förderrichtlinie entnommen werden.

Weitere Informationen

Ansprechpartner ist Herr Lübbers:
Samtgemeindebürgermeister
Am Markt 4
49406 Barnstorf
Telefon: 05442 809-205
E-Mail: juergen.luebbers[at]barnstorf.de

Den Grundsatzbeschluss zur Einführung eines nachhaltigen Flächenmanagements finden Sie unter:
Grundsatzbeschluss
 

Das Baulückenkataster der Samtgemeinde Barnstorf finden Sie unter:
Baulückenkataster
 

Weitere Informationen zum Kommunalen Förderprogramm zur Stärkung der Innenentwicklung finden Sie unter:
Kommunale Förderprogramme

BUND-Bestellkorb