BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Jetzt entscheiden

Stadt- und Dorfentwicklungskonzepte

Auch alte Bausubstanz kann in Stadt- und Dorfentwicklungskonzepten eine Rolle spielen  (Diplo / Wikimedia Commons)

Integrierte Stadt- und Dorfentwicklungskonzepte führen die Kommunalentwicklung in einer mittel- bis langfristig ausgelegten, themenübergreifenden Gesamtentwicklungsstrategie zusammen. Sie können helfen, bei Einzelentscheidungen nicht den Überblick über das große Ganze zu verlieren. Bestandteil eines solchen Konzeptes können ganz unterschiedliche Themen sein. Die Stadt Kiel legt ihre strategischen Perspektiven beispielsweise auf folgende Themenfelder:

Soziale Stadt
Kinderfreundliche Stadt
Klimaschutzstadt
Kreative Stadt
Innovative Stadt

Solche Entwicklungskonzepte weisen diverse Überschneidungen mit anderen Planungsinstrumenten auf. Sie müssen auf der einen Seite zwischen den unterschiedlichen Fachplanungen abgestimmt sein und andererseits für ihre Umsetzung z. B. die formelle Bauleitplanung oder andere Fachplanungsinstrumente nutzen. Integrierte kommunale Entwicklungskonzepte haben sich bereits vielfach bei der Entwicklung von Zielsetzungen und deren Umsetzung bewährt. Unerlässlich sind dabei aussagekräftige Datengrundlagen Mehr dazu Hier.
Integrierte Stadt- bzw. Dorfentwicklungskonzepte sollten sowohl Leitlinien einer lokal angepassten Flächensparpolitik als auch konkrete Schritte für die Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme oder die Neubelebung von „Altlasten“-Flächen beinhalten. Im Entstehungsprozess werden alle notwendigen Voraussetzungen, Anforderungen und Ziele der Kommunalen Entwicklung gesammelt. Nicht vergessen werden darf dabei ein umfassender Abstimmungsprozess mit den verschiedenen Akteur*innen der Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Ein solcher Dialog kann sich als besonders zielführend erweisen. Auch wird die Akzeptanz durch eine umfassende Beteiligung erhöht und somit die Umsetzung von Maßnahmen erleichtert. Frühzeitig sollte die Förderfähigkeit der Maßnahmen durch Landes- und Bundesprogramme geprüft werden. Aktuelle Regelungen können bei den Bewilligungsbehörden für die Städtebauförderung in Erfahrung gebracht werden.

In dem Prozess werden auch mögliche Konflikte und Überschneidungen unterschiedlicher Ansprüche dargestellt, verschiedene Entwicklungsszenarien abgewogen und konkrete Strategien und Maßnahmen entwickelt. Das kommunale Entwicklungskonzept sollte Flächensparziele in einem nachhaltigen Gesamtkonzept integrieren. Entwicklungsprozesse auf anderen Ebenen, die den beschlossenen Flächenzielen widersprechen, können so erkannt und geändert werden. In großen wie kleinen Kommunen ist es wichtig, Verantwortlichkeiten wie Aufgaben klar zu verteilen. Neben der oberen Entscheidungsebene betrifft dies außerdem die Fachressorts. Auch wenn es personelle und zeitliche Ressourcen erfordert, ist eine umfassende Abstimmung und Koordinierung im Entstehungsprozess unabdingbar. Durch frühzeitig festgelegte klare Strukturen können Konfliktpotentiale verringert werden. Integrierte Stadt- und Dorfentwicklungskonzepte können eine geeignete Grundlage einer nachhaltigen Flächensparpolitik sein. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit können solche Konzepte bei Bedarf neue Entwicklungen aufnehmen und zielgenau umsetzen. Die Wirksamkeit einer solchen zwanglosen Entwicklungsplanung hängt dabei von den Umsetzungsmöglichkeiten der örtlichen Verwaltung wie auch vom Willen der kommunalpolitischen Entscheidungsträger*innen ab. Insgesamt sind Integrierte Entwicklungskonzepte ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Bodensparpolitik, um flächenpolitische Belange in die Gesamtstrategie der Kommune einzubinden.

Weitere Informationen

Eine Arbeitshilfe der Städtbauförderung des Bundesinnenministeriums finden Sie hier:
Hier

Kontakt im Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung
Städtebauförderung, Besonderes Städtebaurecht,Baukultur

Telefon: 0431 988-0
E-Mail: iV51postfach[at]im.landsh.de

BUND-Bestellkorb