Ulm liegt an der Donau am süd-östlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern. Die Universitätsstadt hat über 125.000 Einwohner*innen (Stand 2017). Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 Oberzentren des Landes. In den letzten Jahren wächst die Stadt rasant. Während das Bevölkerungswachstum bisher bei durchschnittlich etwa 400 Einwohner*innen pro Jahr lag, wächst Ulm seit 2013 jährlich um etwa 1.500 Einwohner*innen.
Auch deshalb soll der Schwerpunkt in den nächsten Jahren auf dem Geschosswohnungsbau liegen. Zur Bereitstellung von Bauland setzt die Stadt seit rund 125 Jahren auf eine vorausschauende Politik zur Sicherung von Bodenvorräten – Flächen für die zukünftige Bauentwicklung werden aufgekauft und nur strategisch zur Sicherung der Bedarfe eingesetzt.
Dabei hat es sich Ulm zum Prinzip gemacht, neue Bebauungspläne für künftige Baugebiete erst dann in das Verfahren zu bringen, wenn die Stadt auch im Besitz dieser Flächen ist. Inzwischen befinden sich etwa 4.500 ha in kommunalem Besitz – das entspricht ca. einem Drittel des gesamten Stadtgebietes.
Das bietet der Stadt ein mächtiges Instrument zur Steuerung der Flächenentwicklung, das es möglich macht, Baugrundstücke vergleichsweise preiswert auf den Markt zu bringen und darüber hinaus die Siedlungsentwicklung zielgenau zu leiten.
Zentrales Anliegen der Stadt ist es dabei, den Bodenpreis zu regulieren, um so der aktuellen Entwicklung auf dem freien Markt entgegenzuwirken. Aber auch die Stärkung des Innenbereiches ist dabei ein Anliegen. So ist dieses Modell ohne Weiteres auf eine Flächenpolitik übertragbar, die sich in erster Linie auf eine verstärkte Innenentwicklung ohne Neuausweisungen auf der Grünen Wiese richtet. Da ein großer Anteil des Wohnraumes im Innenbereich geschaffen werden soll, setzt Ulm verstärkt auf die Akzeptanz der Bürger*innen. Denn eine konsequente Innenentwicklung führt auch dazu, dass sich bestehende Quartiere verändern. Die Stadt sieht in der Veränderung aber auch die Chance, um die Situation in den Vierteln nachhaltig zu verbessern und so die Bewohner*innen mitzunehmen.